2. Leverkusener COPD-Tag

Ein großer Tag für unsere Gruppe


Jürgen Niessit zum COPD-Tag


 

Sollten wir wirklich einen weiteren COPD-Tag wagen?

Diese Frage stellten wir uns, als dieser Wunsch bereits Anfang 2010 an uns herangetragen

wurde.

Jedoch hat uns die große Zustimmung, die wir nach der ersten Veranstaltung im Mai 2009 erfahren haben, dazu ermuntert, einen weiteren COPD-Tag durchzuführen.

Wir möchten mit diesem Tag das Wissen über die inzwischen zur wirklichen Volkskrankheit avancierten COPD erweitern, indem wir neue Medikamente und Therapieansätze vorstellen. Die Forschung ist gerade auf diesem Gebiet sehr aktiv und sucht weltweit nach Heilungsmöglichkeiten für diese teuflische Krankheit.

Erkrankte dazu ermutigen, sich mit der COPD auseinanderzusetzen aufzeigen, wie man auch in solch reduziertem Zustand noch aktiv am Leben teilhaben kann.

 

Die Arbeitsgruppen

 

Unter der Leitung von Jürgen Niessit tagte zwei Mal eine Arbeitsgruppe, welche die

Themen festlegte und Referenten-Vorschläge unterbreitete.

 

Mitglieder dieser Gruppe waren:

Dr. med. Marc Spielmanns - Helga Brabec - Siegfried Ibsch -

Helga Janßen - Sabine Karl - Reinhard Nagel - Gerd Paufler - Bärbel Theiner.

 

 

Darüber hinaus wurde eine Organisationsgruppe gebildet, die für Werbung,

Vorbereitung des Veranstaltungsortes und den reibungslosen Ablauf sorgte.

 

Dazu gehörten:

Gerd und Evi Paufler - Manfred und Karin Rausch, Gaby und Jürgen Hörner - Hermine Rath - Siegfried Ibsch – Monika Bednarz- Rauschenbach.

 

Eine sehr effizient zusammenarbeitende Gruppe, der großes Lob gespendet wurde.

 

Grußwort

Prof. Dr. med. Karl Lauterbach MdB

 

 

Schirmherr der Veranstaltung war Prof. Dr. med. Karl Lauterbach. 

Leider konnte er nicht persönlich sein Grußwort an die Versammlung richten; es wurde von Siegfried Ibsch verlesen:

 

„Wir wollen uns nicht gegenseitig bemitleiden, sondern positiv aufeinander einwirken“, lautet das Motto der Leverkusener Selbsthilfegruppe ATMEN.

Dieses Motto gefällt mir sehr gut.

Es steht für Hilfe zur Selbsthilfe - unter ärztlicher Begleitung, und es führt hin zum informierten und mündigen Patienten, der selbstbestimmt leben kann und positiv mit seiner Krankheit umzugehen lernt.

Es bedeutet auch die Verbesserung der Lebensqualität von Menschen, die mit COPD an einer Erkrankung leiden, die leider eine der großen Volkskrankheiten ist.

15-20% der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes haben unter erkannten oder nicht erkannten, behandelten oder nicht behandelten Bronchial- oder Lungenerkrankungen zu leiden.

Es ist daher zu begrüßen, dass auch für die chronisch obstruktive Lungenerkrankung ein krankheitsspezifisches Chronikerprogramm (DMP) angeboten wird, da so ein besonderes Augenmerk auf die Schulung der Patienten gelegt wird und bevorzugt Medikamente verwendet werden, deren Nutzen wissenschaftlich belegt ist.

Weltweit steht COPD nach   Infarkt, Schlaganfall und Krebs an vierter Stelle der Todesursachen.

COPD ist zudem nicht nur eine häufige Krankheit - Tendenz weiter zunehmend - sondern auch eine teure Krankheit.

Lungenkrankheuten verursachen nach den Herzkreislauferkrankungen die zweithöchsten Kosten aller Krankheitsgruppen in Deutschland.

Damit komme ich zum Stichwort Prävention.

Wer mich kennt, weiß wie wichtig mir dieses Thema ist, in einem Land, in dem etwa 230 Milliarden Euro für die Behandlung von Krankheiten ausgegeben werden und nur 9 Milliarden für die Vorbeugung.

Die Unterschiede in der Lebenserwartung und in der Lebensqualit.t lassen sich viel stärker durch Prävention als durch die Behandlung von Krankheiten beeinflussen.

Die beste Vorbeugung gegen Lungenkrankheiten ist neben Sport und einer vernünftigen Ernährung natürlich das Nichtrauchen und der Schutz von  

Nichtrauchern. Eine konsequente Nichtraucherpolitik ist weiter angesagt.

Der 2. Leverkusener COPD-Tag bietet nicht nur Gelegenheit sich über Vorbeugung zu informieren, sondern auch über neue Medikamente und Therapieansätze.

Der COPD-Tag gibt Gelegenheit sich auszutauschen, Rat zu suchen und Rat zu finden.

Der COPD-Tag will aufklären und Mut machen.

Dafür danke ich der Selbsthilfegruppe ATMEN und allen Beteiligten ganz herzlich.

Ich wünsche dem COPD-Tag einen erfolgreichen Verlauf, und ich wünsche mir, dass auf den zweiten auch ein dritter COPD-Tag in Leverkusen folgen möge.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Karl Lauterbach

 

Das Programm und die Referenten

 

COPD - eine Volkskrankheit

Dr. med. Marc Spielmanns

Chefarzt Medizinische Klinik und Pneumologe, St. Remigius Krankenhaus LeverkusenOpladen

 

In seinem Vortrag behandelte Dr. Spielmanns das Grundwissen zur COPD und zeigte auch die wichtigsten Behandlungsmethoden auf.

Betroffen machte dabei die Aussage, dass die Krankheit nicht heilbar ist, sondern sich in ihrem Verlauf mit einer nach unten drehenden Spirale vergleichen lässt.

 

Zu wenig Luft?

Was Atemtherapie und Lungensport leisten können

Sonja Biet

Physiotherapeutin

Sehr anschaulich demonstrierte Sonja Biet in ihrem Vortrag Anwendungen der Atemtherapie.

 

 

Wiebke Schul

Dipl. Sportwissenschaftlerin

Sie informierte über Möglichkeiten und Rahmenbedingungen des Lungensports beim VGS Leverkusen.

 

Mit Sauerstoff leben

Erfahrungen mit der Sauerstoff-Therapie bei COPD

Dieser Vortrag war geplant als Dialog zwischen unseren Mitgliedern Bärbel Theiner und Reinhard Nagel. Reinhard musste sich leider in eine Krankenhausbehandlung begeben. Sein schriftlich ausgearbeiteter Beitrag wurde von Sabine Karl - ergänzt durch eigene Erfahrungen - vorgetragen. Im wahrsten Sinn des Wortes atemlose Stille herrschte in der Versammlung, als sie über ihre Erfahrungen im Umgang mit der Krankheit im Alltag und über den Einsatz mobiler Sauerstoffgeräte

zur Verbesserung der Mobilität und Erhöhung der Lebensqualität berichteten.

 

Links: Bärbel Theiner Rechts: Sabine Karl

 

Dr. Spielmanns ergänzte diese Ausführungen um den medizinisch/therapeutischen Hintergrund.

 

 

 

Neue Wege in der Therapie der COPD

Dr. med. Ulrike Röhn

OÄ u. Fachärztin für Innere Medizin u. Pneumologie St. Remigius Krankenhaus

Frau Dr. Röhn referierte zu neuen Behandlungsmöglichkeiten wie Lungenvolumenreduktion und über den Einsatz neuester mechanischer Implantate.

Wichtig: die neuen Methoden sind nicht für alle Patienten gleichermaßen geeignet. Es bedarf gründlicher Prüfung, ob der Patient geeignet ist.

 

 

Wenn COPD zur seelischen Belastung

wird

Ansätze zur Bewältigung von Angst und Depressivität

Priv.-Doz. Dr. med. Christian Albus

Leiter der Klinik und Poliklinik für Psychosomatik u. Psychotherapie

Universitätsklinikum Köln


 Einen zentralen Platz in seinem Vortrag nahmen die positiven Hilfestellungen bei derBewältigung Krankheit COPD ein.

 

Was fördert Krankheitsbewältigung?

Gute Unterstützung durch Familie, Freunde

oder Verwandte.

• Eine vertrauensvolle, verlässliche und konstante

Arzt -Patient -Beziehung.

• Bedarfsgerechte Information und Aufklärung.

Akzeptanz des Verhaltens, auch der Klagen.

Vermittlung von Hoffnung, Entlastung von

Schuldgefühlen und Versagensängsten.

Keine überzogenen Erwartungen (z.B. sehr

schnelle, starke Gewichtsreduktion)

Angemessenes Lob bei Fortschritten.

 

Professor Dr. Albus im Dialog mit den Zuhörern

 

Rauchen mit COPD?

Wege aus der Nikotinabhängigkeit

Dr. med. Manfred Springob

Facharzt Innere Medizin u. Pneumologe

Asthma- und Allergiezentrum

Leverkusen-Rheindorf

Den Abschluss bildete der Vortrag von Dr. Springob zur Nikotinentwöhnung. Man sollte meinen, dass dieses Thema bei diesem Teilnehmerkreis bereits „durch“ sei. Es wurden jedoch in Pausen einige Grüppchen von Rauchern gesichtet; darunter auch COPD-Kranke. Für diese waren wohl die Informationen von Dr. Springob zu Entwöhnungs- Seminaren hilfreich.


 

 
 

Eindrücke und Ansichten

beschrieben von Christa Volke

 

Christa Volke (im roten Kostüm) bei einer Wortmeldung.

 

Kongresse sind Höhepunkte, Highlights. Der potentielle Teilnehmer hat sich bereits zu Beginn des Jahres im Kongress-Kalender die passenden ausgewählt und sich rechtzeitig angemeldet. Ist dann der Termin herangerückt, begibt er sich frohgemut zum Ort des Geschehens, wo alles für ihn vorbereitet ist.

 

Im Foyer wird er von einer freundlichen Dame namentlich begrüßt, er erhält von ihr auch etliches Gedruckte, vor allem auch die Karten für das Damen- oder Rahmenprogramm.

 

Dann sieht er sich um. Zwischen den Vertreterständen entdeckt er den einen oder anderen Kollegen oder Bekannten, begrüßt seinerseits freudig den Einen oder Anderen (wobei er möglicherweise seiner Frau zuflüstert „Wer ist denn das?“).

 

 

Wenn dann alle ihre Plätze gefunden haben, beginnt der ernste Teil mit Vorträgen, Anschauungsmaterial und Diskussionen. Insgesamt befinden sich alle Teilnehmer in Hochstimmung, die Pausen sind nötig für Informationen unterschiedlicher Art oder auch Small Talk, und am Ende freut man sich schon auf den nächsten Kongress.

 

Für uns ist das der COPD-Tag. Gemessen an der Größe unserer Selbsthilfegruppe war es eine logistische Meisterleistung, was das Vorbereitungsteam nun schon zum zweiten Mal vollbracht hatte.

 

Den passenden Termin finden, mit der Industrie und Handelskammer verhandeln, Sponsoren und Vertreter anlocken, Plakate und Flyer drucken lassen, und vor allem sich mit den Referenten einigen.

 

Links: Stephan Thönes hat die Technik von Projektion und Beschallung fest im Griff. Dadurch waren die Vorträge und Diskussionsbeitr.ge überall gut verständlich.

 

Was noch blieb – und das war der Löwenanteil – wurde von Mitgliedern der Selbsthilfegruppe übernommen. Jürgen Niessit, der absolut souveräne Präsident, und Siegfried Ibsch, perfekter Moderator – und alle anderen!

Davon abgesehen: Die Präsenz der Gruppenmitglieder, die hilfsbereit und zuverlässig im Bedarfsfall tätig waren, wurde dankbar vermerkt, ebenso wie Film und Foto, Essen und Trinken, Empfang und Verabschiedung.

 

Wenn dann im Jahre 2013 der nächste COPD- Tag stattfinden sollte, können die Akteure (und es sind vermutlich die gleichen wie 2009 und 2011) sich auf ihre Erfahrungen verlassen und sich mit der Gelassenheit der Routiniers erinnern:

„Es ist alles hervorragend abgelaufen, das haben wir wirklich gut gemacht!“

Christa Volke

 

Zum Abschluss konnten die Teilnehmer noch einmal Fragen an die Referenten stellen.

 

Schließend bedankten sich Jürgen Niessit und Helga Brabec (Leiter der SHG ATMEN Leverkusen) bei den Mitwirkenden und Teilnehmern.

 

Deutlich erkennbar: Alles gut gelaufen … es ist geschafft.

 

 Ein besonderer Dank gebührt der BARMER GEK.

Sie hat die Veranstaltung großzügig unterstützt. Im rosa Hemd Herr Wilfried Nieswandt (Sachgebietsleiter) im Gespräch mit Siegfried Ibsch.